Es einzigartigs Cherzli

Einisch gäge Abig sind de Schmutzli und ich am Stubetisch gsässe. Wo’s dusse langsam dunkel worde isch, hämer gmerkt, dass mir nur na ei einzigi Cherze hend! Und das isch usgrächnet mini Lieblings-Cherze gsi: Es selbergmachts Gschänk, mit farbige Figure schön verziert. Sogar min rote Huet isch abbildet gsi!

«Was sölled mer au mache? Mini Lieblings-Cherze azünde oder im Dunkle sitze?», han ich de Schmutzli gfröget. Im dunkle Waldhüsli wär’s ja gar nöd gmüetlich gsi. Und villicht wäred mer denn sogar na im Dunkle uf d’Nase gfloge! Stelled eu vor, ich het denn s’Bei broche und het nöd chöne zu eu cho! Also isch mir nüt anders übrig bliebe als es Zündhölzli z’neh.

Scho fascht hani de Docht azündet gha, het mich de Schmutzli am Arm packt: «Samichlaus wart! Wotsch das würkli mache? Lueg, wenn du sie jetzt azündisch, häsch sie bald nümme und bisch truurig!» Ich han de Schmutzli aglueged und s’Zündhölzli usblase: «Hesch Rächt, Schmutzli, es wär schad um mini Lieblings-Cherze. Handkehrum hättis mich scho wunder gno, ob sones einzigartigs Cherzli au es bsundrigs Liecht git!» 

Da hani plötzlich e fini Stimm verno: «Samichlaus, zünd mich a!» Ich ha mine Ohre nöd traut: E Cherze, wo cha rede – das git’s doch gar nöd!? Aber de Schmutzli het’s au gehört, gell. Chum hani öpis welä säge, het d’Cherze wiiter gredt: «Zünd mich a! Mini Ufgab isch z’bränne. Susch wird ich ja nur en Staubfänger. Ich will aber Liecht und Wärmi geh. Nume dänn han ich en Sinn!» Die Stimm hani ernscht gno und s’Cherzli denn gliich azündet.

Ihre bsundrigi Schii hät mich beiidruckt und ich han’s richtig gnosse! Sie isch zwar vo Minute zu Minute chliner worde, aber ich han gspürt, dass ich s’Richtige gmacht han. Tüf i Gedanke versunke, hani verpasst, dass sich de nachdänklich Schmutzli heimlich us em Waldhüsli gschliche het. 

Im Mondliecht isch er mit em Eseli zum Waldrand gloffe. Det wohnt en älteri Frau, wo ihres Purehus i de Adventsziit gängs wunderschön dekoriert und Cherzekürs git. «Sie chamer sicher hälfe, sone Cherze naaz’mache!», hät de Schmutzli dänkt. Er chlopft aa und verzellt de Frau ufgregt sini Sorg und sie meint: «Chum ine, Schmutzli, ich bin grad am Cherzeverziere mit Chind und Eltere. Mach doch mit!» D’Chind händ em Schmutzli begeischteret zueglueged, sodass am Schluss alli zäme wissi Cherze verziert händ.

Woner fertig gsi isch, hät er zügig hei welä. Vor luuter Pressierä ischer über s’Eseli gstolperet, wo dusse umegläge isch, und d’Cherze gheit am Bode. Und de Schmutzli hät gschumpfe: «Du blöde Esel, muesch usgrächned vor de Türe ligge?» S’Eseli isch verschrocke, ufgsprunge und – poing! – au no uf d’Cherze gstande. De Schmutzli het hoffnigslos gjammeret: «Jetzt het de Samichlaus endgültig kei Lieblings-Cherze meh!» 

Wägem Lärm sind d’Chind use go luege was passiert isch. En Bueb hät denn Mitleid gha und gseit: «Schmutzli, ich gibe dir mini Cherze für de Samichlaus. Ich chan ja denn nomal e neui mache.» De Schmutzli hät gstuunet: «Sooo lieb, danke vielmal!» Und no wiiteri Chind händ em ihri Cherze id Hand druckt. Und sogar die alt Frau hät naaghulfe. Plötzlich hät de Schmutzli en ganze Sack volle verzierti Cherze gha. Überglücklich hät er en em Eseli uf de Rugge bunde und isch zrugg zum Waldhüsli. 

Chum isch de Schmutzli id Stube trampet, hani scho welä wüsse woner so lang gsi isch! Stolz hät er ei Cherze nach de andere us em Sack zauberet. Ich bin ganz grüert gsi und han en umarmet: «Du bisch würkli de bescht Kumpel, womer sich cha vorstelle». Und de Schmutzli hät gseit: «Dini Lieblings-Cherze isch zwar glii abebrennt, Samichlaus, aber: Es gaht wiiter! Jetzt chasch jede Tag sone Lieblings-Cherze azünde!»

Ich han em Schmutzli tüf i d’Auge glueged und gseit: «Dini Cherzli sind schön. Aber mini Lieblings-Cherze gaht bald us und laht sich dur kei anderi eifach so ersetze. Ich bhalte sie im Herzä und wirde sie nüme vergässe! Dini Cherzli sölet aber a sie erinnere und mini Fröid, schöns Liecht und Wärmi wiitergeh!» So hani die viele Cherzli vom Schmutzli nöd alli welä für mich bhalte, und han eu eini mitbracht…

Hinweis

Diese Geschichte wurde von der St. Niklausgesellschaft Dietikon bearbeitet. Wir passen unsere Chlaus-Geschichten jeweils für die jährliche Aktion an. Dabei gehen die Original-Rechte manchmal verloren.

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